Der „Pharisäer“ ist eine Kaffeespezialität mit Rum, die bis heute gerne genossen wird. Aber woher kommt überhaupt diese Bezeichnung.
Der Erzählung nach trank man auf der nordfriesischen Halbinsel Nordstrand gerne etwas zu viel. Das passte dem ortsansässigen Pfarrer nicht besonders. Da man sich trotz mehrfachen Aufrufen vom Pfarrer nicht dazu bringen lassen wollte den Rumkonsum einzuschränken, ergriff der Pfarrer letztendlich drastische Mittel. Er verbot den Rum einfach ganz und erlaubte nur noch Kaffee.

traditionelle Pharisäer Kaffeetasse
Das ganze ging eine Zeit lang gut, auch wenn sich der Pfarrer wunderte, dass auch mit Kaffee immer eine ausgelassene Stimmung herrschte. Bis es eines Tages zu einer verhängnisvollen Verwechslung kamm und der Pfarrer dummerweise statt seiner normalen Tasse Kaffee eine präparierte Tasse vorgesetzt bekam. Damit was das Geheimnis gelüftet und der Pfarrer rief verärgert: Oh, ihr Pharisäer!
Das verlieh diesem liebevoll mit Sahne preparierten Kaffee mit Rum den Namen „Pharisäer“ und machte ihn schon bald auch weitläufig bekannt. Auch heute trinken viele ihren „Pharisäer“ ohne umrühren und durch die Sahnedecke hindurch, auch wenn heute sicherlich keiner mehr etwas vor einem Pfarrer verstecken muss.
Den „Pharisäer“ kann man übrigens hervorragend mit unserem neuen Kaffeeautomaten herstellen.
Eierkaffee mit Rum
Ebenfalls aus dem Norden Deutschlands kommt der Eierkaffee, der zwar eigentlich keinen Alkohol enthält, oft aber mit Rum angeboten wird. Für den Eierkaffee wird zunächst Schlagsahne mit einer Prise Salz und Vamillezucker aufgeschlagen. Zudem werden 4 Eigelb hinzugenommen. Dies wird dann mit dem Kaffee zusammen in einer Tasse serviert. Das traditionelle Getränk war lange Zeit fast vergessen, wird jetzt aber wieder vermehrt getrunken. Der Eierkaffee mit Rum gilt als Variante.
Lustiges zum Kakao mit Rum
Auch eine weitere Geschichte zum Alkohol in Heißgetränken kommt aus Norddeutschland. Dort gab es eine Familie, deren Tante aus dem nordfriesischen Föhr nach Nordamerika auswanderte. Als sie dort verstarb, fand man als ihren letzten Willen, dass sie auf ihrer Heimatinsel Föhr bestattet würde. Leider hatte die Familie jedoch nicht viel Geld und so suchte man nach einer billigen Möglichkeit, diesen Wunsch zu erfüllen. Schließlich kam man auf die Idee, die tote Tante in einer Kakaokiste nach Föhr zu verschiffen. Als sie dort endlich betattet werden konnte gab es einen Leichenschmaus und dabei wurde Kakao mit Rum und Sahne serviert, ein Getränk, das seither als „Tote Tante“ bezeichnet wird. Ob die Tante wohl eine Ahnung hatte, was sie mit ihrem schwer erfüllbaren letzten Wunsch bewirken würde?